An der Grenze zwischen Herbst und Winter wandeln wir bei der 15. Etappe unserer Tour durch Österreich auch an der Grenze zwischen den Brandenberger Alpen und dem Inntal. Eine stille Episode.
Die Route
Der Wald ist tauverziert, Eiskristalle machen die Welt glitzern und auf den Bergen liegt weißer Zuckerstaub, als ich aufbreche.
Zuerst auf der Landstraße bergab nach Pinegg, anschließend zur Kaiserklamm, die die Brandenberger Ache aus dem Fels gefressen hat. Der Name erinnert an Kaiser Franz Joseph I, der es angeblich genoss, das Wirken der Trift von den gesicherten und zum größten Teil in Fels gehauenen Steigen zu betrachten und der von hier aus auf die Jagd ging. Durch die Wasser der Ache, die die Klamm formte, wurden früher bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts noch die Holzstämme zu Tal getriftet. Am oberen Rand der Klamm nun über senkrechtem Abgrund ins Herz der Brandenberger Alpen. Es ist still und kalt am Übergang zwischen Herbst und Winter, nur der Fluss singt sein ewiges Lied. Alles tiefgefroren, als gingen wir durch eine Tiefkühltruhe, kein Sonnenstrahl dringt durchs dunkle Ellbachtal. Immer dem E1 (01) nach den Ellbach entlang Richtung Hinterthiersee. Im Laufe des Vormittags verblasst das Weiß, verschwindet der Raureifdekoration und verwandelt sich der Winter- in farbenprächtigen Herbstwald. Auf der Sonnenseite des Talgrundes marschieren wir einsam zuerst am Fuß des Hohen Nock, dann des Brunftkopfes gen Riedenberg.
Es ist ein endloses, gleichmäßiges Gehen, gut genug, um den Rhythmus zu finden und manche Last abzutragen. Riedenberg lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und folgen weiter dem E4 bis zum lieblich auf einer Lichtung gelegenen Kranhof, danach zur Modalwiese und nach Breitenau. Hier folgen wir dem Wegweiser nach Mitterland, wo sich ein herrlicher Blick auf den Thiersee ergibt. Und auch von der Siedlung Mitterland ergibt sich ein Traumblick auf den Wilden Kaiser und den Thiersee unter uns! Bergwertung zum Dreibrunnenjoch hoch und Finaletappe bergab und am Stimmersee vorbei nach Kufstein.
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Lexikon: Der Stimmersee
Der Stimmersee ist ein in den Jahren 1928–1934 unter der Leitung von Peregrin Stimmer künstlich angelegter See im Gemeindegebiet von Langkampfen bei Kufstein. Er liegt unterhalb des Pendling leicht erhöht über dem Inntal. Zugleich wurden noch ein Kleinstauwerk mit Elektrizitätswerk und ein Seehaus errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs gab es eine Haltestelle der Unterinntalbahn für den See. Zwei kleine Bäche sind der gesamte Zufluss zum Stimmersee. Der einzige Abfluss ist der Rochenbach, der wenige Kilometer weiter in Kufstein in den Inn mündet. Das Gewässer ist ein Badesee der Kufsteiner und Langkampfner. Es hat sich auch eingebürgert, dass das Ostufer „Kufsteiner“ und das Westufer „Langkampfner Seite“ genannt wird. Ein schöner Spazier- und Wanderweg führt rund um den See und kann auch als Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Dreibrunnenjoch, nach Thiersee oder auf den Pendling genutzt werden.
Quelle: Wikipedia (mehr erfahren >>>) |